Laura bereitet sich gerade auf ihre Facharbeiterinnen-Prüfung vor, sie hat einen Realschulabschluss und lernt parallel für ihr Fachabitur. Laura unterstützt die FiT-Projekte in der Werkstatt, leitet an und ist ideale und motivierende Ansprechpartnerin für Schülerinnen.
Wann und warum hast Du Dich für eine technische Laufbahn entschieden?
Mein Vater ist Zerspanungsmechaniker und bastelt viel bei uns zu Hause im Keller. Ich habe ihm schon immer gerne geholfen, z.B. beim Fahrrad reparieren oder wenn kleinere Geräte kaputt waren. In der Schule hatte ich Technikunterricht. Der Technik-Lehrer hat mich darin bestärkt, mein Praktikum in der 9. Klasse dann auch in einem technischen Bereich zu absolvieren.
Was hat Dir bei der Berufswahl geholfen?
Während des Praktikums, das ich bei Ford gemacht hatte, habe ich gemerkt, dass mir technische Berufe liegen. Im Praktikum habe ich bei den Modellbauern, im Lager als auch bei den Elektronikern mitgearbeitet, und die Kollegen haben mir gesagt: Mach das, Du kannst das!
Warum hast Du Dich dann bei Ford beworben?
Ford ist ein großes Unternehmen und ich glaube, dass Frauen in Technik bei Ford selbstverständlich sind und nicht etwa ungewöhnlich oder komisch. Außerdem arbeitet auch mein Vater bei Ford, und. meine Schwester hat ein Jahr nach mir hier eine Ausbildung zur Industriemechanikerin begonnen.
Wie hat Dein Umfeld auf Deine Entscheidung reagiert?
Meine Familie und Lehrer fanden das gut, meine Freunde eigentlich auch. Einige waren irritiert, weil ich eigentlich ein „typisches Mädchen“ bin: Ich schminke mich gerne, kleide mich privat auch anders, lackiere die Nägel und so. Wenn ich neue Leute kennenlerne, können die nie glauben, dass ich einen solchen Beruf lerne und sind überrascht.
Wie ist es denn als Frau in der Männerwelt?
Ich fühle mich hier wohl und komme mit den Kollegen gut aus. Hier in der Ausbildungswerkstatt sowieso, da sind wir ja auch viele Mädchen. In den Werkseinsätzen im Betrieb ist das manchmal schon so, dass den Jungs sofort Aufgaben zugetraut werden und ich dann erst einmal mit Leistung und Fachwissen zeigen muss, dass ich das alles auch kann. Das finde ich jetzt aber nicht schlimm.
Was würdest Du Schülerinnen raten, die vor der Berufswahl stehen?
Macht Praktika! Und wenn Ihr unsicher seid, dann sucht Euch ein Praktikum, in dem Ihr nur mit Mädels zusammen seid. Die denken wie Ihr, haben die gleichen Fragen und Interessen und verunsichern Euch nicht.